Siegessäule

Die Siegessäule wurde 1873 ursprünglich auf dem Königsplatz vor dem Reichstagsgebäude als Nationaldenkmal der Einigungskriege errichtet. Statt der heute vier Tonnensegmente waren es damals nur drei, die an die gewonnenen Kriege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich erinnern sollten. In die Segmente eingelassen sind 60 vergoldete Kanonen aus den betreffenden Kriegen. Auch die vergoldete Viktoriafigur soll an die Siege erinnern, sie entspricht der griechischen Siegesgöttin Nike.

Aufgrund der geplanten Neugestaltung Berlins als Reichshauptstadt Germania wurde die Siegessäule 1938 am Königsplatz abgebaut und 1939 auf dem Großen Stern neu errichtet. Dabei ist sie auf direkten Befehl von Adolf Hitler um ein viertes Tonnensegment und damit um 7,5 Meter auf 67 m (mit der Viktoria) erweitert worden.
Unterhalb der eigentlichen Säule befindet sich eine kreisrunde Säulenhalle mit einem Glasmosaik. Außerhalb sind vier bronzenen Reliefdarstellungen angebracht, die die drei Einigungskriege und den siegreichen Einzug der Truppen in Berlin im Jahr 1871 zeigen.
1941 wurden auch die vier Torhäuser fertiggestellt, durch die man die Säule bis heute erreicht.

Nach dem 2. Weltkrieg, den die Siegessäule fast unbeschädigt überstanden hat, wollte der kommunistisch dominierte Magistrat von Berlin das Bauwerk abreißen lassen. Auch die französische Besatzungsmacht beantragte im November 1946 des Abriss, was aber von den US-amerikanischen und britischen Alliierten abgelehnt wurde. Allerdings schraubten die Franzosen die Reliefs ab und brachten sie nach Paris. Erst im Jahr 1987, anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins, brachten sie sie wieder zurück.

Die Siegessäule kann von Besuchern tagsüber bestiegen werden.
International wurde sie als Wahrzeichens berühmt, als sie von 1996 bis 2006 im Mittelpunkt der Loveparades stand.

Siehe auch:
Text von Hanno Wupper: Vergoldete Erektion