Straße des 17. Juni

Sie ist eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen unserer Stadt. Die Straße des 17. Juni ist Teil der Bundesstraßen 2 und 5, die von Spandau aus quer durch Berlin nach Mahlsdorf und dann Richtung Frankfurt/Oder führt. Sie durchschneidet den Tiergarten auf ganzer Länge.

Entstanden ist die Straße vor über 300 Jahren. 1697 wurde sie als Verbindung zwischen dem Stadtschloss in Berlin und dem Schloss Lietzenburg angelegt. Von 1705 bis 1799 führte sie den Namen „Allee nach Berlin“ und „Chaussee nach Berlin“, danach erhielt die Straße als Erinnerung an Sophie Charlotte den Namen „Charlottenburger Chaussee“.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Verbindungsweg als breite Allee ausgebaut. 1820 fuhren hier die ersten Pferdedroschken, dann Pferdebahnen und ab 1897 die elektrische Straßenbahn.

Im Zuge der Nazi-Städteplanung für die „Welthauptstadt Germania“ wurde die Charlottenburger Chaussee auf das Doppelte verbreitert, auf 85 Meter. Auch der Name wurde geändert, gemäß der größenwahnsinnigen Planung erhielt sie den offiziellen Namen „Ost-West-Achse“. 1945 dann wieder Charlottenburger Chaussee, bis es 1953 in Ost-Berlin und der DDR zum Volksaufstand mit vielen Toten kam. Ihnen zu Ehren beschloss der West-Berliner Senat fünf Tage später die Umbenennung in „Straße des 17. Juni“.

Auf der Straße fanden mehrere bedeutende Ereignisse statt. So erprobte in den 1920er Jahren der jugendliche Wernher von Braun hier einen selbstgebauten Raketenwagen. Ab April 1945 wurde die Straße des 17. Juni für mehrere Monate als Flugpiste genutzt. Der Kontrollpunkt befand sich auf der Spitze der Siegessäule.

Bis 1989 fanden auf der Straße die Militärparaden der West-Alliierten statt, ab 1996 die Loveparades, seit 2006 stets die Fanmeilen bei Fußball-Europa- und Weltmeisterschaften. Hier beginnen die jährlichen Berlin-Marathon-Läufe, andere große Sportveranstaltungen und viele weitere Events. Am 31. Dezember kommen regelmäßig bis zu einer Million Menschen zur großen Silvesterparty zusammen.